Mit der Absage der Gemeinderatssitzung vom 15. Mai 2018 erreicht das Kommunikationschaos der Bad Schönborner Verwaltung seinen bisherigen Höhepunkt. Dass der Gemeinderat von der Absage aus der Zeitung (man beachte die Schreibweise!!) erfährt und  nicht direkt informiert wurde, sorgt fraktionsübergreifend für  großen Ärger und ist eine Ohrfeige für alle, die sich ehrenamtlich engagieren.

Nach Angaben von Bürgermeister Klaus Detlev Huge sei die Umstellung der kompletten Server-Architektur am vergangenen Wochenende Schuld, dass die über das Ratsinformationssystem elektronisch zu übermittelnden Einladungen und Unterlagen zur nächsten Gemeinderatssitzung nicht form- und fristgerecht bei den Gemeinderatsmitgliedern angekommen sind. Wenn man weiß, dass Arbeiten am Server bevorstehen, die zum teilweise oder gar kompletten Ausfall führen können, sollte man den Gemeinderat zumindest darüber informieren. Ausnahmsweise hätte man in dem Fall die Einladung und Unterlagen in Papierform übermitteln können. Dass die Gemeinderatssitzung aus formellen Gründen abgesagt werden muss ist ärgerlich. Viel schlimmer und auf keinen Fall hinnehmbar ist aber, dass sich die Bürger weder telefonisch noch per Mail an die Verwaltung wenden können und für Tage sowohl das Bürgerportal als das Ratsinformationssystem ausfalle, ohne dass die Verwaltung darüber umfassend informiere. Leider ist das nur die unrühmliche Spitze des Eisbergs. Seit Jahren kritisiert der Gemeinderat fraktionsübergreifend die mangelnde Erreichbarkeit der Verwaltung. Zuletzt hatte sich bei der Bürgerfragestunde der Gemeinderatssitzung ein Einwohner beschwert, dass im Rathaus niemand ans Telefon gehe und der Anrufbeantwortertext vollkommen falsch sei. Die Verwaltung hat ein internes Organisationsproblem, dass Bürgermeister Huge als Chef der Verwaltung endlich lösen muss. Mit Transparenz und Bürgerfreundlichkeit haben diese Zustände absolut nichts zu tun. (abi)