Aufmerksame Beobachter haben sich in den vergangenen Wochen bestimmt gefragt, was die bunten Skulpturen an der Franz-Josef-Mone- oder der Michael-Ende-Schule in Bad Schönborn wohl bedeuten. Nun, beide Schulen beteiligen sich an einer internationalen Kunstaktion einer Künstlergruppe um den Schweizer Jörg Rohner: Ein grenzüberschreitendes Kunstprojekt quer durch Europa – eine Ameisenstraße über eine Strecke von 1200 Kilometern von Sins in der Schweiz bis nach Augustenborg in Dänemark. Bei der Aktion sind in der Schweiz 15, in Deutschland rund 50 und in Dänemark sechs Kunstwerke entstanden.
Dass Bad Schönborn gleich mit zwei Kunstwerken Teil der Aktion wurde, geht auf die Anregung der CDU-Fraktion im Gemeinderat zurück. Rektor Gerhard Bender von der Franz-Josef-Mone-Schule zeigte sich von der Idee der CDU, dass sich Bad Schönborn beteiligen sollte, ebenso begeistert wie Rektor Werner Köhler von der Michael-Ende-Schule. Auch Bürgermeister Klaus Detlev Huge signalisierte sofort die Bereitschaft, die Initiative der CDU-Fraktion im Bad Schönborner Gemeinderat zu unterstützen.An der Michael-Ende-Schule hat eine AG unter Anleitung einer Künstlerin eine kunterbunte Skulptur von einer Ameisenmutter mit ihren Jungen gefertigt. Rektor Köhler: „Unsere Ameise vor der Schule nimmt langsam ihre endgültige Gestalt an. Zu Beginn des neuen Schuljahres wird es eine offizielle Eröffnung geben.“ Eine solche kleine Feier ist auch an der Franz-Josef-Mone-Schule geplant, um das Projekt quasi auch offiziell abzuschließen. „Unsere Ameisen sind vor den Ferien probeweise schon auf einem extra hergerichteten Weg am Zugang unserer Schule entlang gelaufen. Dort werden sie dann auch ihren endgültigen Platz finden“, so Rektor Bender.
Die Installation soll jungen Menschen ermöglichen, an einem sinnvollen Gemeinschaftsprojekt mitzuarbeiten und Kunst selbst zu erleben“, erklärt der gelernte Goldschmied Rohner. „Kunst, weg vom elitären Charakter, erlebbar machen für junge Menschen, völkerverbindend und über Grenzen hinweg. Diese Intention steckt hinter der Idee“, so der Initiator. Zusätzlich zu den Skulpturen an jedem beteiligten Ort, werden Wünsche oder Botschaften der Schüler auf Ameiseneiern gesammelt. Diese sind dann Bestandteil einer Plastik am Zielort im Skulpturenpark in Augustenborg. Ende Oktober soll es dort zum Schluss der Aktion eine Vernissage geben. „Neben Bildplakaten, die über die Entstehung der verschiedenen Objekte informieren, ist ein Bildband über das transeuropäische Projekt geplant“, so Rohner. „Regelmäßiger Mail-Kontakt mit Schulen im Ausland soll die Mädchen und Jungen eng in dieses internationale Projekt einbinden“, hofft der Schweizer Künstler.
Die CDU-Fraktion unterstützt die Idee, nicht zuletzt unter dem Aspekt der Völkerverständigung und den aus dem Projekt resultierenden vielen direkten Kontaktmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler der unterschiedlichsten Länder und Regionen. Daneben ist die Chance, dass sich der Tourismusstandort Bad Schönborn als Teil dieser Kunstaktion überregional und sogar international präsentieren kann, ein nicht zu unterschätzender positiver Nebeneffekt. Nähere Infos hier. (abi)